Nachdem sie mehr als 1000 Kilometer durch das malerische Laos zurückgelegt hatten, erreichten die Fundrider der Kleinen Hilfsaktion schließlich die Provinz Pursat in Kambodscha. In dieser Region, bekannt für ihre schwimmenden Dörfer und die Gemeinschaften, die auf dem Tonle Sap leben, widmeten sich die Teilnehmer ihrer zentralen Aufgabe: der Notfallhilfe für Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind.

Die schwimmenden Dörfer in der Nähe von Pursat sind faszinierende Orte. Sie befinden sich auf dem Tonle Sap, dem größten Süßwassersee Südostasiens, und bestehen aus Häusern, die auf Bambusflößen oder Stelzen erbaut sind. Das Leben hier ist eng mit dem Rhythmus des Wassers verbunden; die Gemeinschaften passen sich den jahreszeitlichen Schwankungen des Wasserstandes an. Die Bewohner dieser Dörfer sind meist Fischer, die von den Ressourcen des Sees abhängig sind. Ihre einzigartige Lebensweise steht jedoch vor zahlreichen Herausforderungen, insbesondere während der Monsunzeit, wenn das Wasser steigt und die Lebensbedingungen schwieriger werden.

Notfallhilfe-Projekt #2 – Die Unterstützung von Heng Simky

Thomas Kretz, einer der engagierten Fundrider, widmete sich dem Notfallhilfe-Projekt #2, das auf die Hilfe für Heng Simky, eine 73-jährige Frau aus den schwimmenden Dörfern der Reung Teul Gemeinde, ausgerichtet war. Simky, die allein und ohne Kinder lebt, hat ihr Leben dem Fischen auf dem See gewidmet, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ihr Zuhause befand sich in einem extrem desolaten Zustand, drohte zu sinken und war nicht mehr betretbar. Angesichts dieser schwierigen Umstände stellten die Fundrider dringend benötigte Hilfsgüter bereit: Lebensmittel, Küchengeräte und eine neue Schlafmatte, um Simkys unmittelbare Bedürfnisse zu decken. Zusätzlich erhielt sie 50 kg Reis, um ihr in dieser schwierigen Zeit zu helfen. Das Team hat sich nun das ehrgeizige Ziel gesetzt, für Frau Simky ein neues und sicheres Zuhause zu errichten, ein Vorhaben, das ihre Lebensqualität nachhaltig verbessern wird.

Rollstuhlübergabe #1 – Hilfe für Ms. Sem Ley

Nadia Schmitt, eine weitere Teilnehmerin der Fundriding-Tour, führte die Rollstuhlübergabe #1 durch. Sie überreichte einen Rollstuhl an Ms. Sem Ley, eine 65-jährige Frau, die aufgrund von hohem Blutdruck körperlich beeinträchtigt ist. Dieser neue Rollstuhl ermöglichte es ihr, sich wieder in ihrem Haus und in ihrem Dorf fortzubewegen, und brachte eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität. Bei der Übergabe des Rollstuhls wurde jedoch deutlich, dass Ms. Sem Ley und ihr 90-jähriger bettlägeriger Ehemann in einem Haus lebten, das sich in einem sehr schlechten Zustand befand, insbesondere das Dach war undicht und bedurfte dringender Reparaturen. Die Fundrider reagierten sofort und besorgten Baumaterial für ein neues Dach, das in den folgenden Tagen von der Dorfgemeinschaft errichtet wurde. Diese Aktion stand exemplarisch für die insgesamt acht Übergaben von Rollstühlen und Rollatoren, die von den Fundridern organisiert wurden, und zeigte das tiefe Engagement der Gruppe, nicht nur unmittelbare Hilfe zu leisten, sondern auch langfristige Lösungen für die Bedürftigen zu finden.

Diese Projekte, einschließlich der sechs Notfallhilfe-Projekte, die die Fundrider in Angriff nahmen, symbolisieren die Essenz ihrer Mission in Kambodscha. Sie zeigen, wie direkte, praktische Hilfe das Leben von Einzelpersonen tiefgreifend verändern kann. Die Arbeit in den schwimmenden Dörfern war besonders herausfordernd, aber auch ungemein bereichernd. Die Fundrider waren beeindruckt von der Widerstandsfähigkeit und dem Gemeinschaftsgeist der Dorfbewohner, die trotz der schwierigen Lebensbedingungen auf dem Wasser ein starkes Gemeinschaftsgefühl bewahren.

Die Reise der Fundrider durch Laos und Kambodscha ist ein lebendiges Beispiel für die Verbindung von Abenteuerlust und sozialem Engagement. Sie zeigt, dass der Wille, zu helfen und zu unterstützen, keine Grenzen kennt und dass selbst die kleinste Geste einen großen Unterschied im Leben der Menschen machen kann.